Samstag, 23. April 2011

Parkour ist die Kunst der effizienten Bewegung

Ein Interview mit jungen Vertretern der neuen Sportart

Die Experten: Salih Yazar, 15 Jahre, Merte Korkmaz, 14 Jahre und Ozan Güneyli, 15 Jahre machen gerne Parkour und viele andere Sportarten. Hier stellen sie ihr Hobby vor und plädieren für aktives Interesse seitens der Garchinger Bürger. Das Interview mit ihnen führte Sonja Berger vom Jugendbürgerhaus Profil Garching. 
Profil: Ihr habt eine gemeinsame Sportart, Parkour. Was ist das für ein Sport?
Ozan: Auf den ersten Blick sieht es so aus, als würde jemand abhauen. Dabei ist das eine effiziente Sportart. Man muss dafür viel trainieren.
Salih: Es ist so ähnlich wie beim Turnen. Man versucht, mit eleganten Bewegungen schnell voran zu kommen. Es gibt keine bestimmten Regeln, man soll nur schnell sein und die Bewegungen sollen gut aussehen.
Ozan: Es ist eine Kunst der effizienten Bewegung.
Profil: Was muss man eurer Meinung nach können, wenn man im Parkour erfolgreich sein will?
Merte: Man braucht sehr viel Disziplin, damit man die vielen Techniken lernen kann.
Salih: Außerdem muss man die körperlichen Voraussetzungen erfüllen. Man muss erst einmal seine Bein- und Bauchmuskeln auf Vordermann bringen, um weit zu springen.
Profil: Wie alt wart ihr, als ihr mit Parkour angefangen habt? 
Merte: Das ist bei mir jetzt bestimmt schon zwei, drei Jahre her.
Salih: Ich habe sogar als kleines Kind schon Parkour gemacht, obwohl ich nicht wusste, wie die Sportart heißt. Ich bin von Dächern herunter gesprungen, von der Garage im Römerhofweg, bin jedes Mal auf hohe Hindernisse geklettert, auf Hindernisse aus dem Alltag eben.
Profil: Was gibt es sonst für Hindernisse?
Salih: Es gibt da ganz unterschiedliche, wie zum Beispiel Wände. Aber auch der „Traceur“, also der, der Parkour betreibt, selbst ist sich ein Hindernis. Wenn er keinen Mut und kein Selbstvertrauen hat, dann schafft er es nicht. Man muss sich auch selbst überwinden.
Merte: Bei dieser Sportart darf man nicht allzu lange überlegen. 
Salih: Und man sollte auch nicht übermütig sein, sonst kann es passieren, dass man sich verletzt.
Profil: Deshalb sagen viele Leute, Parkour ist gefährlich. Was sagt ihr dazu?
Ozan: Wenn man gleich am Anfang einen 3-Meter-Sprung hinlegt, dann verletzt man sich. Wenn man klein anfängt, passiert auch nichts. Je öfter man trainiert, desto besser wird man.
Salih: Man kann es mit Fußball vergleichen. Die Hindernisse sind die Gegner und du bist ein Spieler. Wenn du die Gegner unterschätzt, dann kann etwas passieren. Oder wenn man sich nicht an die Regeln hält. Von einem Dach zum anderen zu springen beherrscht man nicht sofort.
Profil: Wo fängt man da am besten an?
Merte: Man springt zuerst über kleine Hindernisse.
Ozan: Am besten draußen, man klettert zum Beispiel ganz kleine Mauern hoch.
Salih: Es gibt sogar einige wenige kleine Vereine, die Parkour anbieten. In München gibt es einen Platz, die „Rote Stadt“, wo sich früher Sportler getroffen haben – und der hat sich zu einem kleinen Parkourpark hin entwickelt.
Profil: Ihr hattet eine Bitte an die Stadt Garching. Welche war das?
Salih: Wir wünschen uns einen kleinen Parkourpark in Garching. Endlich hätte man einen gescheiten Park für Parkour. In Garching kann man gescheites Parkour bisher nicht machen. 
Merte: Und wenn man es tut, dann beschweren sich die Leute. 
Salih: Ein anderer Vorteil ist, man muss nicht auf Dächer klettern, um weite Sprünge zu machen. 
Ozan: Es würden vielleicht auch viele Jugendliche mitmachen, wenn sie ein paar Mal ausprobieren, wie Parkour ist. Es gibt auch nur wenig Freizeitmöglichkeiten für Jugendliche. Viele verbringen den ganzen Tag vor dem Computer. Besser wäre es, wenn es einen solchen Park gäbe.
Salih: Parkour ist eine neu entwickelte Sportart. Die sollte man wenigstens ausprobieren, um herauszufinden, ob sie einem passt.
Profil: Was war euer schönstes Erlebnis beim Parkour?
Merte: Ich finde, das schönste Erlebnis ist, wenn man etwas neues lernt.
Salih: Das schönste Erlebnis ist, wenn man alles hinter sich lässt, nichts mehr denkt und einfach Freiheit fühlt. Man denkt nicht mehr nach, sondern alles passiert plötzlich wie von selbst.

Wenn ihr so einen Park hättet, was sollte er beinhalten?
Salih: Mauern, alle mögliche. Auch für Leute, die Trekking machen, wäre ein kleiner Sandkasten gut, damit sie ihre Saltos üben können.
Merte: Der Park muss ja nicht riesengroß sein.
Salih: Es reicht ein kleiner Park.
Merte: Er kann auch eher in die Höhe gebaut sein, mit Blöcken.
Was meint ihr, wie die Garchinger Einwohner reagieren, wenn ihr den Park bekommt?
Salih: Ich glaube, bis dahin werden sie noch misstrauisch sein, ob das gut passt. Erst später, wenn es mehrere Jugendliche und Erwachsene machen. Alter spielt da übrigens auch gar keine Rolle. 

Wer findet die Idee eines solchen Parks cool? Wer hat eher Bedenken? 
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1 Kommentar:

SlackerRedaktion hat gesagt…

Wir finden die Idee gut, neue Sportarten zu etablieren.